Interview zur Konzeptentwicklung Escape Room
Interview mit dem KEB Team über ihr Teilprojekt "Konzept für einen virtuellen Escape Room rund um das Thema Inklusion"
Frage 1: Was hat Euch zu der Entscheidung inspiriert, ein Konzept für einen virtuellen Escape Room rund um das Thema Inklusion zu entwickeln?
Die Idee, einen virtuellen Escape Room speziell zum Thema Inklusion zu entwickeln, entstand aus unserem Wunsch, das Thema und die diesbezüglichen Lernprozesse interaktiv und emotional ansprechend zu gestalten. Wir sahen in diesem spezifischem spielerischen Format die große Chance, die Teilnehmenden nicht nur zu informieren, sondern sie direkt und in die vielfältigen Erfahrungswelten von Menschen mit Behinderungen einzubinden. Uns ist wichtig, diese Erlebnisse tatsächlich erfahrbar und erlebbar zu gestalten, nicht nur Hintergrundinformationen anzubieten, sondern Selbsterfahrungsräume zu eröffnen, Reflexion und Dialog zu initiieren.
Escape Rooms bieten aufgrund ihres spezifischen Charakters – dem Lösen von Rätseln und das Entschlüsseln von Hinweisen in einem Team – eine spannende Möglichkeit, das Bewusstsein und Engagement für Inklusion spielerisch – und ganz ohne erhobenen Zeigefinger - zu fördern. Indem die Spielenden in Szenarien eintauchen, die echte Inklusionsherausforderungen simulieren, können sie emotional und ganz praktisch erfahren, was Inklusion im Alltag bedeutet. Unser Ziel ist es, ein Konzept zu entwickeln, das nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch die Motivation stärkt, sich aktiv für die Rechte und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen einzusetzen und nach Möglichkeiten zu suchen, Weiterbildung tatsächlich inklusiver und damit gerechter zu gestalten.
Frage 2: Könnt ihr ein paar Beispiele geben, wie ihr Inklusions-Themen im Escape Room spielerisch angehen wollt?
Wir stehen ja gerade noch am Anfang des Projektes und damit der konzeptionellen Entwicklung und denken im Moment über fünf Räume nach, die sich möglicherweise an bestimmten Behinderungsphänomen orientieren und entsprechende Erfahrungs- und Reflexionsräume eröffnen.
3. Was sind die größten Knackpunkte bei der Planung des Escape Rooms?
Ein Escape Room lebt von einer fesselnden Geschichte. Es ist essentiell, dass wir eine Story entwickeln, die nicht nur tiefgründig ist, sondern auch genügend Raum für Entdeckungen bietet. Die Rätsel müssen herausfordernd, doch gleichzeitig lösbar gestaltet sein, um Frustration zu vermeiden und das Engagement zu fördert. Natürlich wollen wir unbedingt Barrierefreiheit gewährleisten, gleichzeitig aber audiovisuelle Elementen, interaktive Rätseln und speziellen Anpassungen wie Sprachsteuerung und haptischem Feedback einbauen. Das ist schon ganz schön herausfordernd. Auch die technische Realisierung eines virtuellen Escape Rooms, der reibungslos und fehlerfrei funktioniert, will wohl überlegt und geplant werden: Von der Entwicklung einer benutzerfreundlichen Schnittstelle bis hin zur Gewährleistung der Kompatibilität auf verschiedenen Geräten – all dies erfordert eine detaillierte Planung.
Die Entwicklung von Szenarien, die echte Inklusionsherausforderungen widerspiegeln und gleichzeitig aber auch eine Metaebene anbieten, also zur Reflexion anregen ohne den Spielfluß zu unterbrechen, die Spieldynamik beeinträchtigt oder wie ein pädagogisches Nachsitzen im Nachgang anfühlt , erfordert einiges an kreativem Potential.
4. Was macht euch am meisten Spaß bei der Planung?
Das, was uns bei der Planung des virtuellen Escape Rooms "Inklusions-Mission" am meisten Spaß macht, ist die kreative Freiheit, die wir bei der Gestaltung der verschiedenen Szenarien und Rätsel haben. Es ist faszinierend und bereichernd, komplexe, realitätsnahe Herausforderungen in interaktive Rätsel zu verwandeln, die die Spielenden nicht nur unterhalten, sondern auch tiefgreifend zum Nachdenken und Handeln anregen.
Ein weiterer Aspekt, der uns besonders viel Freude bereitet, ist die Konzeptionalisierung und Verortung unser Projektidee in didaktischen Ansätzen, z. B. in der mentalisierungsbasierten Pädagogik und Heutagogik. Das ist spannend, denn diese Methoden ermöglichen es uns, besondere Szenarien zu schaffen, die Empathie und Selbstreflexion fördern, indem sie dazu anregen, sich in die Lage anderer zu versetzen und die Vielfalt menschlicher Erfahrungen zu erkennen.
Zudem genießen wir die Zusammenarbeit im Projekteam, bei der jede Person eigene Perspektiven und Ideen, vor allem aber Expertisen einbringt, um ein wirklich stimmiges und kohärentes Konzept zu entwickeln.
Besonderen Spaß macht im Projekt vor allem, einen Beitrag zu mehr Gamification in der gemeinwohlorientierten Weiterbildung leisten zu können, denn dies ermöglicht es uns, Lerninhalte auf eine dynamische und interaktive Weise zu vermitteln. Durch die Anwendung von Spielelementen wird das Lernen nicht nur effektiver, sondern auch engagierender und unterhaltsamer. Spielerische Ansätze helfen dabei, komplexe Themen wie Inklusion greifbar und verständlich zu machen, was oft zu einer tieferen und dauerhaften Auseinandersetzung mit den Inhalten führt.
Gamification steigert bekanntermaßen die Motivation der Lernenden durch Elemente wie Herausforderungen, Fortschrittsanzeigen und Belohnungen. Dies fördert nicht nur das Engagement während des Lernprozesses, sondern stärkt auch das Selbstvertrauen der Teilnehmenden, da sie ihre Erfolge direkt sehen und erleben können. Zudem ermöglicht der spielerische Ansatz eine natürliche und angenehme Art der Wissensvermittlung, die zu einer offenen und experimentellen Lernatmosphäre beiträgt, in der Fehler als Teil des Lernprozesses akzeptiert werden.
Darüber hinaus schaffen wir durch die Einbindung von Gamification ein inklusives Lernumfeld, das Brücken in Bezug auf Diversität baut. Dies verbessert nicht nur die Zugänglichkeit und die Akzeptanz von Weiterbildungsangeboten, sondern fördert auch den sozialen Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis.
Danke für das Gespräch mit Euch! Wir sind gespannt auf Eure Ergebnisse!